Wurzen war…

… kontrovers. Der 5. Antirassistische Sonntagsspaziergang am 22.3.2009 löste – angeheizt durch die Lokal-Presse – heftigste Debatten und Abwehrreflexe der WurznerInnen aus

Etwa 300 Menschen fanden sich am Sonntag, 22.03.09 zum 5. Antirassistischen Spaziergang in Wurzen (Sachsen) zusammen. Schon auf der Anreise gab es Stress von Seiten der Polizei. Willkürlich wurden Menschen durchsucht – eine Person mit einem Stabtransparent wurde vorrübergehend festgenommen und das Transparent bis nach der Demo beschlagnahmt. In Wurzen dann selber versuchte die Polizei immer wieder das Entfernen von Naziaufklebern zu verhindern. Nazis – die die Veranstaltung im letzten Jahr angegriffen hatten, ließen sich meist nur aus weiter Entfernung blicken. Die Demonstration ging entschlossen und lautstark durch die Wurzener Innenstadt. Viele Flugblätter wurden verteilt und Redebeiträge verlesen.

Im Nachgang der Demonstration entbrannte in der Wurzner Lokalpresse eine wahrliches Schreibgewitter. Eine ganze Woche wurde über Anliegen, Auftreten und vor allem Notwendigkeit der Aktion diskuiert. Fazit: Ganz Wurzen steht wie ein Block gegen rechts, Linke von auswärts haben unnötigen, aggressiven „Terror-Tourismus“ betrieben. Dass sich auch in diesem Jahr wieder Nazis versammelt hatten, die der antifaschistischen Demonstration kaum positiv gegenüber gestanden haben dürften und dass die Polizei vor vornherein aggressiv gegen die Demonstrierenden vorging, spielt aus der Wurzner Vogelperspektive keine Rolle.

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