Protest gegen rechte Hetze aus Leipzig

Das Ladenschlussbündnis ruft zu Protest gegen extrem rechte Netzwerke in Leipzig auf.

Am 11. Februar 2025 veranstaltet das „Ladenschluss“-Aktionsbündnis gegen Neonazis aus Leipzig eine Demonstration gegen Tannwald Media UG. Diese findet unter dem Motto „Rechte Hetze der AfD aus Leipzig stoppen – Ein Licht auf Tannwald Media werfen“ ab 19 Uhr statt.
Die Demonstration beginnt vor dem Leipziger Naturkundemuseum und läuft dann zum Firmensitz der Tannwald Media UG. Dieser befindet sich bei der extrem rechten Burschenschaft „Dresdensia“ in Leipzig.

Dazu erklärt Theresa Grün für das „Ladenschluss“-Aktionsbündnis gegen Neonazis:

„Das 2019 gegründete Medienunternehmen ist in den vergangenen Monaten dadurch aufgefallen, dass es den Wahlkampf der AfD und ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“ mitgestaltet hat. Auf das Konto von „Tannwald“ gehen unter anderem ein rassistischer „Abschiebesong“, ein zugehöriges Videospiel sowie Kampagnenvideos für die extrem rechte AfD. „Tannwald Media“, deren Geschäftsführer aus der extrem rechten Szene der Region kommen, nämlich der „Identitären Bewegung“ (1), sind maßgeblich verantwortlich für die rassistische und menschenverachtende Propaganda dieser Partei. Auch die 2021 großflächig angelegte Diffamierungskampagne mit Plakaten gegen die Grünen unter dem Titel„Grüner Mist“, sollen auf „Tannwald Media“ zurück gehen (2). Wir meinen, dass sich die extrem rechten Burschen der „Dresdensia“ (3)  und „Tannwald“ im Zentrum einer als „progressiv“ geltenden Stadt wie Leipzig, nicht wie zuhause fühlen sollten. Deren Treiben darf nicht unwidersprochen bleiben, daher wollen wir die Nachbar*innenschaft darüber aufklären und informieren, was in ihrer unmittelbaren Umgebung geschieht. Wir hoffen so zu einer Auseinandersetzung mit diesen rechten Akteuren im Stadtteil und in ganz Leipzig beizutragen. “

(1) https://kreuzer-leipzig.de/2023/12/15/bei-identitaeren-lernen
(2) https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/gruener-mist-plakate-spuren-fuehren-zu-rechtsextremen-netzwerker
(3) https://www.inventati.org/leipzig/?p=3667

 

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Rechte Hetze der AfD aus Leipzig stoppen – Ein Licht auf Tannwald Media werfen

Die rechte Propaganda der AfD zur Bundestagswahl und der so genannten „Neuen Rechten“, wird seit vielen Jahren von Leipzig aus organisiert, durch die Tannwald Media UG. Dafür verantwortlich zeichnet sich der ehemalige Regionalleiter der Leipziger „Identitären Bewegung“ (IB), Alexander »Malenki« Kleine. Die Medienagentur produziert für die extreme Rechte und ihren parlamentarischen Arm, die AfD, den entsprechenden rechten Content in Form von Videos, Memes und Bilder für alle möglichen Social-Media- Accounts.

Der „Abschiebesong“ für den Wahlkampf der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ oder ein online „Abschiebe-Spiel“ wurden von Tannwald produziert. Ihren Sitz hat Tannwald, wie sollte es auch anders sein, bei der „Burschenschaft Dresdensia Leipzig“ im nördlichen Zentrum. Die „Burschenschaft“ wurde 2015 in Leipzig von bekannten extrem rechten Kadern, unter anderem mit Verbindungen in die damalige NPD (heute „Die Heimat“), gegründet.

Organisiert im rechtsnationalen Dachverband „Deutsche Burschenschaften“ bietet die Dresdensia auch heute noch Rückzugsräume für extreme Rechte, sei es von der IB oder andere. Damit ist die Burschenschaft im Norden Leipzigs in bester Gesellschaft, da sich auch andere völkische Männerbünde in der Gegend zu Hause fühlen. Beispielsweise die Burschenschaften Germania und Arminia. Es sind genau diese Männerbünde, in denen nicht wenige der heutigen AfD-Parlamentarier ihre politische Sozialisation durchlaufen haben, und auch jetzt die nächste Generation Faschisten auf politische Ämter vorbereitet wird.

Gleich mehrere gute Gründe noch vor der Bundestagswahl mal wieder nach den Rechten zu schauen und auf die Propagandamaschine aus Leipzig hinzuweisen sowie auf den extrem rechten Männerbund, in dessen Umfeld sie sich sicher wähnt.

Kommt daher am 11. Februar um 19 Uhr zur antifaschistischen Demonstration am Naturkundemuseum.


Nicht willkommen auf der Demo sind national und territorial Fahnen und dergleichen Symbole jedweder coleur, sowie Fahnen von Parteien und anderen politischen Organisationen. Es sollte nicht um die jeweilige (pol.) Identität gehen, sondern den Anlass. Wir wollen nicht als politische Plattform von Gruppen und deren Themen instrumentalisiert werden. Die antifaschistische Aktion sollte uns als Ausdruck genügen.

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10 Jahre nach Legida – Rassistische Mobilisierungen neuen Typs & die Folgen

10 Jahre Legida

Podiumsgespräch am 29. Januar 2025 in der Moritzbastei (Kurt-Masur-Platz 1, Leipzig) mit chronik.LE, No Legida, Kerstin Köditz, weitere sind angefragt.

Der Einlass beginnt um 18:30 Uhr und 19 Uhr beginnt das Podium.


Nach zehn Jahren möchten wir auf den Beginn und die Auswirkungen von Legida zurückblicken: Welche Folgen hatten die Demonstrationen für Betroffene, antifaschistisch Engagierte, die Politik, die Medien und die Gesellschaft? Ist der Rechtsruck eine direkte Folge dieser Zeit und des Wirkens der Rechten?

Die rassistische Dauermobilisierung in Sachsen, wie bspw. in Schneeberg und Leipzig Schönefeld, war für diejenigen, die sich dagegen stellten, bereits zum Alltag geworden. Mit dem Aufkommen von Pegida im Oktober 2014 und Legida im Januar 2015 veränderte sich jedoch das Ausmaß der Situation erheblich. In Leipzig erlebten wir die größten extrem rechten Aufmärsche seit den 90er Jahren. Die Veranstaltungen von Legida wurden für viele Menschen in der Stadt zu einem Angstraum, sodass sie die Stadt mieden und zu Hause blieben. Neonazis und Hooligans zogen durch die Straßen, es kam zu Brandanschlägen auf Unterkünfte für Asylsuchende sowie zu Angriffen auf Gegendemonstrant*innen und Journalist*innen.

Auch in Heidenau, Bautzen, Wurzen, Freital und anderen sächsischen Orten eskalierte die rechte Gewalt gegen Geflüchtete in Folge der rassistischen Dauermobilisierungen. Die RAA Opferberatung berichtete für das Jahr 2015 von einem Anstieg der rechten Gewalttaten um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, konkret von 477 Angriffen mit 654 Betroffenen in Sachsen. Anlässlich des einjährigen Bestehens von Legida kam es in Leipzig zu einem organisierten und geplanten rechten Angriff mit mehr als 250 Neonazis auf den Stadtteil Connewitz bei dem Menschen, Wohnungen und Geschäfte attackiert wurden.

Die personellen Kontinuitäten von Legida und das Anknüpfen an die sogenannte „Friedliche Revolution“ fanden auch einige Jahre später bei den Corona-Protesten ihren Ausdruck. Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungserzählungen waren feste Bestandteile der Querdenken-Bewegung. Neben bürgerlichen Rechten traten auch hier kampfsporterfahrene Neonazis in Erscheinung und griffen Journalist*innen sowie Gegendemonstrant*innen an.

In der Podiumsdiskussion sollen die Kontinuitäten von Legida bis heute erörtert und die Folgen der Massenproteste besprochen werden.

Das Podium ist eine Kooperations-Veranstaltung  vom VVN-BdA Leipzig e.V. und dem Ladenschlussbündnis.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen oder rechtspopulistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen oder rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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GIRO ANTIFASCISTA – Antifaschistische Fahrradtour

24. August 2024 um 15 Uhr Jahrtausendfeld

Bereits im Juni besuchten wir mit unserer antifaschistischen Fahrradtour einige rechte Orte in Leipzig. Darunter Burschenschaften, ehemalige Kameradschaftsstrukturen, Firmenstrukturen extrem rechter Netzwerke, Verschwörungsideolog*innen und Tatorte rechter Gewalt.

Viele weitere Orte konnten wir bei der Tour aus zeitlichen Gründen gar nicht ansteuern, dies wollen wir mit euch im August nachholen. Die Beiträge an den einzelnen Orten auf der Tour im Juni zeigten uns, dass es nicht bei verbalen Übergriffen gegen einzelne Menschen und Gruppen bleibt, sondern rechte Gewalt und die dahinter stehenden Strukturen in Leipzig Alltag sind. Rechte Positionen und Aktivitäten haben nach der Kommunal- und Europawahl in Leipzig und Sachsen zugenommen, weitere Übergriffe und noch mehr sind nach der Landtagswahl am 1. September zu befürchten.

Das Ladenschlussbündnis lädt deshalb eine Woche vor der Wahl zur zweiten Fahrradtour ein.Wir wollen mit euch abermals verschiedene Orte anfahren, die als Vernetzungsorte für rechte Strukturen und Ideen dienen oder gedient haben. Ebenfalls werden auf der Tour wieder Gedenkorte für Opfer rechter Gewalt, der jüngeren Vergangenheit und des Nationalsozialismus, aufgesucht. Die Erinnerung verblaßt oftmals schnell.

Das Aufsuchen dieser Orte soll verdeutlichen welche Gefahren drohen, wenn rechte Positionen und Taten nach den Wahlen immer stärker werden. Die Verortung im Stadtraum macht die alltägliche Bedeutung klarer.

Giro

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2.Juni: Fahrradtour zu rechten Orten und Gedenkorten im Leipziger Westen

Treffpunkt am 02.06.24 um 13:00 Uhr Ecke Ferdinand-Lassalle/ Käthe-Kollwitz-Straße

Rechte Orte in Leipzig gibt es leider zu viele. Auch die jüngere Geschichte zeigt, dass es bei verbalen Übergriffen gegen einzelne Menschen und Gruppen nicht bleibt. Wenn rechte Positionen sich nach der Kommunal- und Landtagswahl in Sachsen innerhalb und außerhalb der Parlamente noch weiter Gehör verschaffen können, sind weitere Übergriffe zu befürchten.

Das Ladenschlussbündnis lädt deshalb im Vorfeld der Wahlen zu zwei öffentlichen Fahrradtouren ein. Im Leipziger Westen werden verschiedene Orte angefahren, die als Vernetzungsorte für rechte Ideen dienen oder gedient haben. Oftmals sind diese Orte einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt. Ebenfalls werden auf diesen Touren Gedenkorte für Opfer rechter Gewalt besucht. Die Erinnerung verblaßt oftmals schnell.

Das Aufsuchen dieser Orte soll verdeutlichen welche Gefahren drohen, wenn rechte Positionen und Taten nach den Wahlen noch stärker werden. Die Verortung im Stadtraum macht die alltägliche Bedeutung klarer.

Die Tour am 02.06. wird an der Kundgebung „Keine Beweise, keine Schuld!“ am Wiedebachplatz in Connewitz enden: https://www.planlos-leipzig.org/events/kundgebung-keine-beweise-keine-schuld/

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