In Halle werden die Bemühungen, den neuen Thor-Steinar-Laden auf dem Boulevard wieder loszuwerden, vorangetrieben. Ein Anwalt prüft inzwischen ob eine außerordentliche Kündigung in Betracht kommt.
Das Geschäft mit dem Namen „Oseberg“, in dem Bekleidung der in der rechten Szene begehrten Marke Thor Steinar verkauft wird, hatte erst vorige Woche aufgemacht. Die Eröffnung war von heftigen öffentlichen Protesten und einer Mahnwache begleitet worden. Wie Uwe Hahnel vom Verein „Miteinander“ sagte, handelt es sich bei der nun mit dem Fall beauftragten Kanzlei um dieselbe, die bereits die Schließung eines Thor-Steinar-Ladens im Magdeburger Hundertwasser-Haus vor Gericht durchgesetzt hatte. Dort hatten sich die Eigentümer darauf berufen, nicht darüber informiert worden zu sein, dass in ihrem Haus mit der umstrittenen Bekleidungsmarke gehandelt wird.
Dennoch ist laut Hahnel und Wiegand nicht zu erwarten, dass eine Kündigung des Geschäfts in Halle ein leichter Gang wird: „In dem Mietvertrag steht deutlich drin, dass Thor-Steinar-Ware verkauft werden soll“, sagte Wiegand. Der Eigentümer, bei dem es sich um einen Münchner Unternehmer handele, habe bei den Vertragsverhandlungen nichts mit dem Markennamen anfangen können.
Unterdessen hat auch das Gewerbeamt wie angekündigt das Geschäft erstmals kontrolliert – laut Wiegand gab es dabei keine Beanstandungen.
Mitteldeutsche Zeitung, 11.6.2009