Die Antifaschistische Jugend Süd ruft auf zur Demonstration von Leipzig nach Markkleeberg, Start 14 Uhr ab Connewitzer Kreuz
Wie fast alle Ortschaften im Landkreis Leipzig kann auch Markkleeberg eine Vielzahl an nazistischen, rassistischen und antisemitischen Aktivitäten verzeichnen. Anders als in Städten wie Borna, Colditz oder Wurzen, welche regelmäßig durch ein offenes faschistisches, homophobes oder antisemitsches Agieren in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, blieben die Aktivitäten in Markkleeberg lange Zeit unkommentiert. Dadurch konnte sich insbesondere in den letzten Jahren eine feste Nazistruktur etablieren.
Neben der Tatsache, dass sich auch die Markkleeberger Nazis zunehmend mehr dem Sprühen von nazistischen Parolen und dem Verkleben von Aufklebern widmen, genießen sie die städtische Nähe zu Leipzig und profitieren personell als auch ideologisch von der Leipziger Nazistruktur. Besonders in der Vergangenheit patrouillierten mehrfach größere Gruppen Nazis durch die Stadt und hielten Ausschau nach Menschen, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen.
Gerade Markkleeberg-Mitte ist zum Treffpunkt der Nazis geworden.
Ein vorläufiger Höhepunkt der Naziaktivitäten in Markkleeberg war der 1. Mai diesen Jahres auf dem jährlichen Stadtfest:
Etwa 30 Nazis drangen vermummt in das Festzelt ein und griffen 7 MigrantInnen an. Drei von ihnen wurden schwer verletzt und mussten in ärztliche Behandlung. Die Täter entkamen unerkannt. Obwohl der brutale und gezielte Übergriff am nächsten Tag von den lokalen Medien aufgegriffen wurde, reagierten viele Bürgerinnen und Bürger mit Schweigen auf die Tatsache. Weder fand eine Solidarisierung mit den Betroffenen statt, noch gab es eine öffentliche Diskussion. Dies sind nur wenige Beispiele aus dem täglichen Agieren der Nazis in Markkleeberg – ein Ort, wie viele andere im ländlichen Raum.
Es wird Zeit die Gesamtsituation überall dort zu verändern, wo Nazis sich etablieren konnten. Denn für uns sind die relativ ungestörte Kontinuität rassistischer Angriffe, funktionierende Nazistrukturen, wie auch die Ignoranz und das Zuschauen der Mehrheitsgesellschaft, Gründe genug, selbstbestimmt und laut unseren Unmut zu artikulieren.
Wir fordern endlich ein öffentliches Erkennen des Problems und ein konsequentes Vorgehen!
Kopf hoch- Nazis die Stirn bieten!