Die Ereignisse rund um die Eröffnung des Thor Steinar Geschäfts „Fighting Catwalk“ im Täubchenweg 43b, die Nutzung einer Wohnung in der Langestraße für regionale Nazitreffen sowie ein verbreiteter Alltagsrassismus in weiten Teilen des Leipziger Ostens sind Gründe für eine antifaschistische Demonstration am 24. März 2012.
Dort, wo Nazis auftreten, wo rassistische Argumente fallen und Menschen auf Grund ihres Aussehens, ihrer vermeintlichen Herkunft oder ihres sozialen Status bedroht sind, entsteht eine unerträgliche Situation, die das Zusammenleben im Stadtviertel gefährdet.
Die Nazis aus der Langenstraße, das rechtsautoritäre Klientel, das sich im „Fighting Catwalk“ mit Thor Steinar versorgt und die Rechten, welche sich in der Frankenstube und anderen ähnlichen Kneipen und Orten im Kiez treffen sind keine wirklichen Neuerungen im Leipziger Osten. Schon 2008 versuchten militante Nazis, Strukturen vor Ort aufzubauen und griffen ein mehrheitlich von Studierenden bewohntes Haus in der Holsteinstraße an. In der Vergangenheit bildeten sich immer wieder rechte Versammlungen und Bürgerinitiativen, welche zum Teil an die Einstellungen der BewohnerInnen anknüpften.
Gründe für das Ausleben von Rassismus, Gewalt und die Diskriminierung Anderer gibt es viele – Verbreitete Ressentiments unter den BewohnerInnen, damit einhergehendes Tolerieren rechtsautoritärer Strukturen – vielfältige Probleme im Stadtviertel wie Armut und Arbeitslosigkeit sowie eine steigende soziale Spaltung der BewohnerInnen, die sich im Zuge der Krise weiter verschärfte.
Genauso wie die Ursachen für diese Entwicklungen vielfältig sind, müssen auch Überlegungen ausfallen, wie sich das Klima im Stadtviertel nachhaltig ändern kann. Das Ziel, ein Stadtviertel ohne Rassismus, Nazistrukturen und der Ausgrenzung von Menschen auf Grund von Herkunft, Religion, sexueller Identität und sozialem Status bedarf der Anstrengung und dem Engagement vieler Menschen.
Eine Demonstration am 24. März ist sicherlich ein Anfang. Sie wird jedoch erfolglos bleiben, wenn nach ihr keine weiteren Schritte folgen.
Das Ladenschlussbündnis Leipzig und engagierte AntifaschistInnen aus dem Leipziger Osten laden daher zur Diskussionsveranstaltung ein.
Wie können wir uns den Problemen stellen, welche Strategien sind zu verfolgen und wie können nachhaltige Rezepte ausfallen, welche die Attraktivität des Viertels für Nazis, AlltagsrassistInnen und sonstige Rechte mindern?
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Gäste auf dem Podium:
Bürgerinitiative Buntes Reudnitz
Ladenprojekt Atari
Vertreter/in Migrantenverein/initiative Leipziger Osten
Ladenschlussbündnis Leipzig
Eiko Kühnert (Fachreferent Zentrum für demokratische Bildung, Stadt Leipzig)
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Ausschlussklausel: Nazis, no way!
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die nazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der nazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.