etzt befinden wir uns vor der Grassistraße 12, dem Firmensitz der Black Rainbow Security (BRS), die mittlerweile als P.E.A.S. GmbH firmiert. Diese Firma ist einer der größten Player im so genannten “Sicherheitsgewerbe” in Leipzig und Sachsen und erhält regelmäßig Aufträge von städtischen und staatlichen Aktuer*innen. Die Sicherheitsfirma hat ebenfalls bereits mehrfach durch Verstrickungen ins militante Nazimilieu von sich reden gemacht. An Vorkommnissen rund um Black Rainbow lassen sich die vielfachen Verstrickungen ins Hooligan- und Kampfsportmilieu einerseits, aber auch zur organisierten Kriminalität nachzeichnen.
Zunächst zu einigen der bekannteren Mitarbeiter der Firma: Markus W., der als Mitglied der rechtsterroristischen “Oldschool Society” 2015 verhaftet wurde, posierte auf Fotos in einem Pullover der BRS. Die Firma reagierte mit einem Statement laut dem er angeblich nur über einen Subunternehmer tätig gewesen sei. 2009 attackierte der Neonazi Thomas K., der unter anderem als neonazistischer LOK-Hooligan, Connewitz-Angreifer und Brandstifter mit einem Brandanschlag auf das Roter-Stern-Leipzig Lokal “Fischladen” bekannt ist, bei einer Schicht in Wittenberg eine angeblich der linken Szene zugehörige Person. Ebenfalls für BRS arbeitete Brian E., seines Zeichens ebenfalls Connewitz-Angreifer, Neonazi-Kampfsportler und Rechtsreferendar am Amtsgericht Chemnitz. Ein weiterer bei BRS angesteller Nazi-Kampfsportler und Connewitz-Täter ist Martin K., der der Kameradschaftsszene in Westsachsen angehört. Beide standen unter anderem auch bei der von BRS ausgerichteten Freefight-Veranstaltung “Ostdeutschland Kämpft” in Dölzig im Ring. Der Bitterfelder Neonazi Dirk H., vorbestraft wegen Angriffen auf Linke in Bitterfeld-Wolfen und exponiertes Mitglied der neonazistischen Aktionsgruppe Dessau/Bitterfeld, arbeitet nach eignen Angaben ebenfalls für die BRS. Laut dem Rechercheportal Runter von der Matte existieren auch Bilder von einer Black-Rainbow Weihnachtsfeier, bei der einschlägig bekannte Neonazis wie der Wurzener Benjamin B. und Teilnehmer, die Kleidung einschlägiger Marken wie Thor Steinar und Brachial tragen, zu erkennen sind
Auch das rechte Türsteher-Netzwerk “Vereinigte Türsteher Ostdeutschland”, an dem der Schulterschluss zwischen Kampfsport, Hooliganismus und dem Security-Business als durch Gewalt geprägte Erlebniswelt deutlich wird, wurde von der BRS mitgegründet. An der Person des BRS-Gesellschafters Alexander K. wird auch deren Verstrickung mit der organisierten Kriminalität deutlich: K. soll einem Berliner Chapter der Hells Angels angehören und bis heute gute Kontakte zu einigen Hells Angels Mitgliedern pflegen.
Eine weitere Verknüpfung in der die eben besuchte Pro-GSL, deren Geschäftsführer Oliver R. früher auch für die BRS arbeitete, ebenfalls auftaucht führt zur Straßengang “White Lions”. Auch diese sind in dubiose Geschäfte verwickelt und betreiben unter anderem im Täubchenweg in Reudnitz einen Tattoo-und Bekleidungsladen in dem auch das von NSU-Unterstützer Ralf Marschner gegründete und zwischenzeitlich von besagtem Oliver R. betriebene Neonazi-Label Barstool Sports verkauft wird. Der Leipziger Rapper Omik K., einer der Gründer der White Lions, stellte in einem seiner Songs fest, dass „rot-weiß kontrolliert“ und „Black Rainbow an der Tür“ steht – Rot-Weiß steht hier für die Hells Angels – außerdem „herrscht LOK auf den Wiesen“. Hier wird noch einmal überdeutlich, wie eng die Verbindungen zwischen Teilen des Securitybusiness, Neonazismus und organisierter Kriminalität sind.