„Mit lauten Beats und vielen fröhlichen Menschen werden wir auch dieses Jahr wieder ein Zeichen dafür setzen, dass wir uns nicht aus dem öffentlichen Leben verdrängen lassen und dass es Alternativen gibt, jenseits von bodenloser Resignation oder rücksichtslosem Größenwahn.
Wir können heute Wege ausprobieren, wie ein menschliches Miteinander aussehen könnte, ohne dass alle nur ihre Arbeit tun, um als Kunde König zu sein.
Lasst uns Freiräume schaffen für andere Wohnformen, für unkommerzielle Kultur, Freiräume, in denen Menschen nicht diskriminiert werden, weil sie anders aussehen, andere Drogen nehmen oder weniger Geld haben. Und Freiräume, in denen wir uns selbst ausprobieren und verwirklichen können.
Aber dafür brauchen wir auch die Solidarität, gemeinsamen Protest und Widerstand, wenn uns diese Rechte genommen werden. “
25.7.2009 13 Uhr ab Connewitzer Kreuz: Global Space Odyssey >>>
Das Ladenschluss-Bündnis ist mit Redebeitrag, Infostand und Cocktailbar am Start!
und auch das noch…
„Herrscht in der Lindenauer Odermannstraße am Sonnabend erneut Ausnahmezustand?“ fragt die Leipziger Volkszeitung am24.7.09
„Vor einer Woche gastierte im dortigen NPD-Zentrum der rechtsextreme Liedermacher Frank Rennicke (die LVZ berichtete), jetzt soll unbestätigten Informationen zufolge mit Axel Reitz eine
bundesweit bekannte Größe der so genannten Freien Kameradschaften auftreten. Nicht wenige sehen darin ein enormes Sicherheitsrisiko für die Teilnehmer der Demo zur „Global Space Odyssey“, die am Samstag zeitgleich auf dem Lindenauer Markt eine Zwischenkundgebung abhalten.
Denn bei diesem Umzug – die Organisatoren prognostizieren bis zu 1000 Demonstranten – versammeln sich etliche Aktivisten aus dem linksalternativen Spektrum, die in der Vergangenheit immer wieder gegen Rechtsextreme mobil gemacht haben, unter anderem das
Ladenschluss-Bündnis, welches den umstrittenen Thor-Steinar-Laden im Stadtzentrum bekämpft hatte. Sollte sich zur gleichen Zeit tatsächlich die gewaltbereite Klientel des NPD-Büros in der angrenzenden Odermannstraße treffen, wäre reichlich Konfliktpotenzial
vorhanden. Zumal womöglich auch Antifa-Gruppierungen die Gelegenheit für Aktionen gegen das Neonazi-Zentrum nutzen wollen.
Allerdings: Ob Reitz – von ihm ist das Zitat überliefert, wonach politische Gegner “ eines Tages auf den Marktplatz gestellt und erschossen“ würden – tatsächlich nach Leipzig kommt, darüber gibt es widersprüchliche Aussagen. „Uns ist von einer entsprechenden NPD-Veranstaltung nichts bekannt“, sagte Polizeisprecher Sebastian Schmidt. „Es ist deshalb auch kein Polizeieinsatz geplant.“ Doris Kretschmer vom Ordnungsamt der Stadt erklärte, es habe Gespräche mit der Polizei zur Sicherheitslage am Sonnabend in Lindenau gegeben. „Es hieß, man habe Kenntnis, dass im NPD-Büro etwas vorgesehen ist, aber keine Details.“ Sie gehe davon aus, „dass die Polizei aufpassen wird, dass da nichts aufeinanderprallt“.
So wie vor einer Woche, als mindestens eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei sieben Stunden lang in der Odermannstraße ausgeharrt hatte. Doch außer Konzertbesuchern und Beamten wusste offenbar niemand etwas von dem Auftritt des bekannten Neonazi-Barden. Die NPD beraumt ihre Termine innerhalb der Wahlkampfoffensive unter strengster Geheimhaltung an.
„Derartige Veranstaltungen in geschlossenen Gebäuden oder Grundstücken sind nicht anmeldungs- und genehmigungspflichtig“, sagte Kretschmer. Frank Kimmerle von der Bürgerinitiative Plagwitz/Lindenau (BI) weiß deshalb, „dass wir nichts dagegen tun können und uns deshalb neue Wege überlegen müssen“. Für das Wochenende riet er Anwohnern: „Wir rufen zur Besonnenheit auf und warnen davor, sich in Auseinandersetzungen zu begeben.“ Juliane Nagel vom Landesvorstand der Linken sagte, die Kundgebung auf dem Lindenauer Markt könne „als Möglichkeit des Protestes genutzt werden“. F. D.