Wir schwingen uns wieder auf den Sattel um sowohl historische Orte nationalsozialistischen Terrors als auch aktuelle Treffpunkte der radikalen Rechten sichtbar zu machen.
Schon seit Jahren sind rechte Kampfsportgyms bekannt als Trainigsorte militanter Neonazis. Es sind genau diese Orte, an denen sie für den Straßenkampf trainieren und menschenverachtende Männerbünde sich organisieren und Nachwuchs rekrutieren. Auch zuletzt wurde dies nur zu deutlich, als beim widerlichen Volksfest der Coronaleugner_Innen und Impfgegner_Innen am 07.11.20 zahlreiche Neonazikampfsportler und Hooligans in der leipziger Innenstadt die Auseinandersetzung suchten und teils bewaffnet Antifaschist_Innen angriffen. Es waren wieder die selben Gesichter aus den selben Zusammenhängen, die schon seit Jahren für zahlreiche Angriffe verantwortlich gemacht werden und immer wieder Präsenz zeigen, wenn rechte Raumnahme möglich erscheint.
Aus diesem Grund wollen wir mit der diesmaligen antifaschistischen Radtour die Rückzugs- und Trainingsorte dieser Täter_Innen ansteuern und sichtbar machen.
Zuerst möchten wir mit euch zusammen die Kamenzer Straße 10/12 besuchen. Ein Gebäudekomplex, in dem sich bis 1945 das größte Frauenaußenlager des KZ Buchenwald befand. In den letzten Jahren fiel das Gelände als Trainingsort des neonazistischen „Imperium Fight Team“ rund um den bekannten Neonazihooligan und Wurzener Stadtrat Benjamin Brinsa auf. Und auch als Treffpunkt der neonazistischen Rockerclique „Rowdys Eastside“, sowie als Ort für Neonazikonzerte ist die Kamenzer Straße bekannt.
Im Anschluss wird uns unser Weg nach Paunsdorf führen, wo wir am “Bushido-Sportcenter“ halt machen werden. Das “Sportcenter“, wie es sich selber nennt, ist Trainingsort des “Bushido Free Fight Team“ rund um die bekannten Neonazis Marko Zschörner und Martin Krause. Beide tauchten auch am 07.11.2020 in Leipzig auf und suchten zusammen mit den durch die Stadt marodirenden Hooligangruppen die Auseinandersetzung. Zschörner fiel dabei besonders auf, als er sich vermeintlich bewaffnet an Auseinandersetzungen rund um die Moritzbastei beteiligte.
Eine weitere Station auf unserer Route ist ein neuer Trainigsort des „Imperium Fight Team“ in Taucha. Ob und in wie weit das neue Gym in Taucha den Trainingsort in der Kamenzer Straße ablöst ist bisher noch nicht ganz klar. Allerdings verdeutlicht die mögliche Expansion des Schlägerteams rund um Brinsa und zahlreiche Beteiligte am Angriff auf Connewitz im Januar 2016, dass auch in Taucha mit Versuchen einer rechten Raumnahme durch die Neonazikampfsportler zu rechenen ist. Dies muss sichtbar gemacht werden.
Also kommt am 09.05. um 14 Uhr gut vorbereitet mit Fahrrad und Proviant zum Rabet. Wir werden unsere diesmalige antifaschistische Radtour anmelden. Da wir direkt an Orten der Neonazikampfsportszene halt machen und dort auch im Zuge des einen oder anderen Beitrags verweilen werden, ist es wie immer gut sich vorher auf unsere Tour vorzubereiten und am besten nicht allein zu kommen. Masken sind natürlich aus mehreren Gründen nach wie vor angebracht.